Platz 14 vor zwei Jahren in der coronabedingt abgebrochenen Saison und Rang zehn in der vergangenen Runde – die Fußballer des SV Allmersbach haben sich in der Landesliga gesteigert. Trainer Johannes Stanke sieht jedoch, wie die anderen Mannschaften personell zugelegt haben. „Die Liga wird deutlich stärker“, vermutet der 44-Jährige. Auch bei den Verbandsliga-Absteigern und bei den Neulingen sieht Stanke einen deutlichen Qualitätsschub nach oben. Deshalb kann das Ziel des SVA nur lauten: „Wir wollen den Klassenerhalt schaffen.“
Johannes Stanke coacht zusammen mit den beiden Spielertrainern Jan Demmler und Kim Schmidt die Mannschaft. Neu im Trainerteam ist Schmidt, der bislang der spielende Co-Trainer war. Der 30-jährige Stürmer ist ein Torgarant für die Allmersbacher, 2021/2022 steuerte er 28 Treffer bei. „Kim ist ganz wichtig für uns“, sagt Stanke. Demmler war bereits in der vergangenen Runde der Spielertrainer, wollte aber aus beruflichen Gründen aufhören.
Da eine andere geplante Lösung des SVA nicht geklappt hat, kehrt Demmler nun als Spielertrainer zurück. Er freut sich wie seine Kollegen auf die sieben Zugänge. Sechs von ihnen kommen aus der eigenen Jugend beziehungsweise von U-19-Teams anderer Vereine. Einzig der 26-jährige Boris Lazic bringt etwas Erfahrung mit. „Er ist flexibel einsetzbar und macht unsere Mannschaft deutlich stärker. Das haben wir in der Vorbereitung gesehen“, freut sich Stanke.
Apropos Vorbereitung. Die lief für die Allmersbacher aus Sicht des Trainerteams nicht ideal. „Es fehlten immer wieder zu viele Spieler aus verschiedenen Gründen“, klagt Stanke. Er weiß aber auch, dass es den anderen Mannschaften nicht viel besser ging. Die SVA-Generalprobe gegen den Verbandsligisten aus Schwäbisch Hall wurde abgesagt, damit die Liste der Ausfälle vor dem Start nicht noch größer wird.
Der SVA sieht sich trotzdem gut gerüstet für die neue Saison. Auch wenn mit Marius Weller ein Toptorschütze – 26 Treffer in der vergangenen Runde – den Klub in Richtung Oberligist TSG Backnang verlassen hat. „Er war ein wichtiger Spieler“, macht Stanke klar. Er schiebt aber nach: „Niklas Schommer und andere Spieler werden ihn im Angriff ersetzen.“ Hingegen ist der Stamm der Mannschaft unverändert geblieben. Im Mittelfeld gehören Jan Demmler und Tim Fuchslocher zu den wichtigen Stützen. In der Defensive sind Hannes Theilacker, Tim Wehrsig und Simon Ferber beim SVA feste Größen. Hinzu kommen viele junge Akteure aus der Gegend. „Auf sie bauen wir natürlich auch“, erklärt Stanke.
Der Trainer sagt auch in Richtung anderer Teams der Liga: „Wir sind eine Einheit und kein zusammengekaufter Haufen.“ Damit meint er, dass der Zusammenhalt die große Stärke der Allmersbacher ist. „Der Teamspirit ist unglaublich toll“, hebt Stanke heraus. Und mit dieser Einstellung wollen die Allmersbacher erfolgreich sein. Ein weiteres Rezept könnte sein, dass das Tälesteam vom Spielsystem her flexibel sein möchte. „Da richten wir uns nach unserer personellen Lage und nach dem Gegner“, so Stanke. In der vergangenen Saison spielten die Allmersbacher etwa zwei Drittel der Begegnungen im 4:4:2. Der SVA will schnell ins sichere Fahrwasser kommen und nichts mit der abstiegsgefährdeten Zone zu tun haben.
Wichtig ist daher der Saisonstart. Da haben es die ersten beiden Begegnungen in sich. Zum Auftakt treten die Allmersbacher am kommenden Sonntag beim Verbandsliga-Absteiger TSV Heimerdingen an. Eine Woche später geht es zu Hause gegen den Rems-Murr-Rivalen TV Oeffingen. In diesen beiden Partien sollen die ersten Punkte geholt werden. Nicht mithelfen kann allerdings Spielertrainer Kim Schmidt, der sich im Urlaub befindet. Die Allmersbacher haben aber in der vergangenen Saison bewiesen, dass sie personelle Ausfälle durch Verletzungen oder Coronaerkrankungen recht gut wegstecken können. Allerdings war es im Kampf um den Ligaverbleib zum Schluss noch eng geworden. Wenn es in der bevorstehenden Runde wieder mit dem Ligaverbleib klappen sollte, wären die Spieler und Verantwortlichen des SVA sehr zufrieden.
Quelle: Backnanger Kreiszeitung / Heiko Schmidt