Bericht der BKZ:
Erstes Saisonspiel in der Fußball-Landesliga für Aufsteiger SV Allmersbach. Und prompt war der Neuling beim TSV Schornbach an einer Überraschung dran, führte er doch zur Halbzeit mit 3:1. Am Ende hieß es aber 4:3 für die Gastgeber. Die Elf aus dem Täle hatte die Partie noch aus der Hand gegeben.
Bei der Bewertung der Partie spielte der Begriff Egoismus eine besondere Rolle. TSV-Routinier Marius Jurczyik bemängelte, dass sich seine Mitspieler in der ersten Hälfte zu sehr auf die eigene, individuelle Klasse verlassen hätten, statt mannschaftsdienlich zu denken. Sein Gegenüber Thomas Sommer hätte sich bei Max Scholze diesen Egoismus in der 45. Minute gewünscht. Scholze war in bester Schussposition vor dem Tor, versuchte aber, noch einmal abzugeben – was misslang. Es wäre das 4:1 für den SVA gewesen, und Schornbachs Aufholjagd wäre einiges schwieriger geworden.
Die Gastgeber waren allerdings wesentlich besser gestartet. Sie dominierten und gingen schon in der vierten Minute durch Sören Kanapinn in Führung. Von rechts hatte Marius Nuding geflankt, SVA-Torwart Philipp Wieland sah nicht glücklich aus. Das schnelle Spiel der Gastgeber hätte in der 12. Minute fast das 2:0 gebracht, doch Kanapinn verpasste Ali Alizadas Hereingabe knapp.
Doch schon in dieser Phase bauten die TSV-Spieler, so Trainer Jurczyk, zu sehr auf die individuelle Klasse, vernachlässigten das Mannschaftsspiel. Zu sehen war das vor allem in der Rückwärtsbewegung. Ein besseres Umschaltspiel hätten die Gastgeber oft brauchen können, denn sie leisteten sich Fehler über Fehler.
Das brachte Allmersbach ins Spiel. Der SVA stand gut organisiert und spielte seine Konter – überwiegend – sehr effektiv zu Ende. Folge: Drei Treffer, dreimal durch Kim-Steffen Schmidt. Beim ersten sah Torwart Carl Zimmermann schlecht aus (16.), beim zweiten schaltete Schmidt nach einem von Marius Gebhardt schnell ausgeführten Freistoß am schnellsten (26.) und beim dritten stand er in der Mitte völlig frei, nachdem TSV-Verteidiger Jakob Biedermann eine Flanke unterlaufen hatte und Max Scholze deshalb flanken konnte (37.).
Die TSV-Defensive zeigte in dieser Phase alles andere als Landesligaformat, Schmidt (19.) und vor allem Scholze (45.) hätten das Ergebnis höher schrauben können. So blieb es beim 1:3 zur Pause.
Die zweite Hälfte bot ein anderes Bild. Zwar dauerte es ein wenig, doch die Gastgeber minimierten die Fehlerquote etwas und setzten sich immer deutlicher durch. Allmersbach gelang fast keine Entlastung mehr. Schließlich führte der Druck auch zu Chancen, besten Chancen. In der 56. Minute klärte Torwart Wieland gegen Patryk Ferraro hervorragend, in der 60. Minute aber köpfte Ulas Yagmur eine Ecke von Fabian Schrehardt zum 2:3 ein. Fünf Minuten später scheiterte Schrehardt an Wieland, den Nachschuss brachte Biedermann nicht ins Tor. In der 71. Minute schoss Schrehardt knapp drüber, sieben Minuten später gelang dem eingewechselten Petros Gelis ein Traumtor: angenommen mit der Brust, gedreht, Ball unter die Latte gedroschen.
Dass es dem Team aus Schornbach durch Alizada am Ende sogar noch zum Sieg reichte (83.), war angesichts der zweiten Hälfte verdient für die Gastgeber. Der SV Allmersbach hatte nur eine Hälfte gut gespielt, schien in Durchgang zwei früh platt zu sein – und trauerte der nicht genutzten Chance zum 4:1 nach.
TSV Schornbach: Zimmermann – Nuding, Jurczyk, Biedermann, Morawietz – Nita (46. Yagmur), Mahlelis, Schrehardt, Kanapinn (66. Gelis) – Alizada, Ferraro (Karatzas).
SV Allmersbach: Wieland – Scholze, Wehrsig (67. Loistl), Wildermut, Weller (77. Ullrich) – Ferber, Gebhardt, Heißwolf, Theilacker – Fuchslocher (21. Rühle), Schmidt.
Tore: 1:0 (4.) Kanapinn, 1:1 (16.), 1:2 (26.), 1:3 (37.) Schmid, 2:3 (60.) Yagmur, 3:3 (78.) Gelis, 4:3 (83.) Alizada. – Schiedsrichter: Rottner (Poppenweiler). – Zuschauer: 200.